Der Sohn von Joseph-Niklas Windischgrätz, Alfred I. kämpfte 1805 im Alter von 18 Jahren gegen Napoleon. Als österreichischer Feldmarschall schlug er 1848 den Aufstand in Prag und den Wiener Oktoberaufstand nieder und errichtete in Böhmen eine Militärdiktatur. Fürst Alfred I. plante in Světce/Heiligen anstelle der barocken Klosterkirche zunächst ein grosses Schloss, wobei dieses Vorhaben nie ganz zum Tragen kam. So war bis zum Ende des 19. Jahrunderts nur ein (allerdings staatliches) Gebäude mit neuromanischer Fassade und Türmen entstanden. Der Schloss wurde von seinem Sohn Alfred II. nicht fortgeführt.
Die hochfürstlichen Pferde sind heute verschwunden, keine Dressur lockt mehr fürstliche Gäste in die schmucke Halle mit ihrem einzigartigen Ambiente. Angesagt ist vielmehr Völkerverständigung zwischen Tschechen und Deutschen. Auch wird das einzigartige architektonische Kulturdenkmal seit seiner Wiedergeburt vor allem als Aufführungsort der bayerisch-böhmishen Festspiele im Rahmen des Kultursommers genutzt, den die Nachbarstädte Bärnau und Tachov organisieren.
Text: Otto Pilz, Pavel Voltr